Keimplasmatheorie der Vererbung
- Keimplasmatheorie der Vererbung
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von A.
Weismann 1885 erstmals veröffentlichte Theorie, nach der das (auch den Kerninhalt einschließende)
Protoplasma der
Keimzellen (
Keimplasma) die gesamte Erbsubstanz (»Determinanten«) enthalte, die in den
Chromosomen (»Ide«) zu suchen sei. Die Keimzellen sind (im
Gegensatz zu den
Somazellen)
potenziell unsterblich; sie gehen aus der »Keimbahn« hervor, d. h. aus einer gesonderten Zellfolge, die nicht am Aufbau des Körpers beteiligt ist, sondern lediglich der Arterhaltung dient. Da die Keimzellen nach Weismann von Anfang an zytologisch von den
Körperzellen (
Somazellen) getrennt sind, sollten auf den Körper wirkende Außenfaktoren auch keine
Wirkung auf die Keimzellen ausüben. Weismann
schloss somit eine Vererbung erworbener
Eigenschaften im Sinne J.-B. Lamarcks aus und legte mit der Keimplasmatheorie den Grundstein zum
Neodarwinismus. - Nach den heutigen molekulargenetischen Vorstellungen entsprechen die Determinanten der Keimplasmatheorie den für die
Embryonalentwicklung erforderlichen maternalen (mütterlichen) und zygotischen Genen.
Universal-Lexikon.
2012.
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